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Venloer Straße Köln


Eine Kölner Eigenart ist, dass die historisch bedeutsamen radialen Ausfallstraßen (Neusser, Venloer, Aachener und Severin-/Bonner Straße) auch heute noch wichtige, stark frequentierte und hochurbane Ort in der Stadt bilden. Trotz der schweren Zerstörungen im 2. Weltkrieg wurde meist an den schmalen Straßenquerschnitten dieser Achsen festgehalten.

Dies führt einerseits zu einem sehr urbanen Charakter als städtische Räume, erzeugt andererseits aber Nutzungskonflikte zwischen Fußgänger- und Radfahr-, motorisiertem Invidual- und Anlieferverkehr und Laden- und Gastronomienutzungen. Ziel der aktuellen Bemühungen ist es, die Aufenthalts- und Verweilqualitäten dieser städtischen Räume zu erhöhen, indem dem Fußgänger- und Radfahrverkehr ein höherer Stellenwert gegeben, der Autoverkehr hingegen auf das Notwendigste (z.B. Anlieferverkehr) verringert wird.

Diese Überlegungen bilden den Hintergrund für das Radverkehrskonzept, das die Stadt Köln derzeit ein für den Stadtbezirk Ehrenfeld auf den Weg bringt. Hierfür konnten wir am Beispiel der Venloer Straße gemeinsam mit dem Verkehrsplanungsbüro VIA Köln Szenarien für eine Umgestaltung des städtischen Raums ausarbeiten.

Wir schlagen einen verkehrsberuhigten Geschäftsbereich (Tempo 20) mit Shared-Space-Zonen an zentralen Plätzen um die Kirche St. Joseph und um das Barthonia-Forum vor. Zudem ist denkbar, die Venloer Straße abschnittsweise zu einer Einbahnstraße umzugestalten. Ziel ist es, den Autoverkehr zu verringern und platzartige Abschnitte auszubilden, an denen durch Shared-Space- Regelungen eine Gleichberechtigung der Verkehrsteilnehmer erreicht wird und die Aufenthaltsqualität für Fußgänger deutlich verbessert wird.